Anleitung für das Üben eines Instrumentes – Wie motiviere ich mein Kind?

Wir alle kennen das Problem der mangelnden Motivation. In diesem Fall geht es um das Üben. Am Anfang stehen die Euphorie und das große Versprechen täglich fleißig zu üben. Das teure Instrument wird gekauft, der Lehrer gebucht und los geht’s.

Spätestens bei den ersten Schwierigkeiten schwinden der Spaß und die Freude. Die wichtigste Aufgabe ist es, ein Kind zu zeigen, wie es Schwierigkeiten überwindet bzw. wie es am besten übt!

8 Lern-Tipps für das Kind:

  1. Denke immer wieder daran, warum du eigentlich dieses Instrument lernen wolltest.
  2. Zielsetzung. Frage dich erst: was muss ich jetzt üben, was will ich jetzt lernen bzw. erreichen, was sind meine Hausaufgaben.
  3. Setzte dir realistische Ziele; es bringt immer Spaß wenn du sie erreichst! Mache dir dann einen kleinen Wochenplan. Behalte das Ziel immer im Auge.
  4. Übe täglich nur 10 Minuten (am Anfang), bis du von alleine Stundenlang üben möchtest :-). Nehme dir eine Eieruhr. Wichtig ist, dass du mehrere Male in der Woche übst.
  5. Übe in kleine Einheiten. Z.B. beim Klavier: heute 4 Takte die rechte Hand, und wiederhole dies mehrmals bis es einigermaßen flüssig läuft. (Meistens brauchst du nur ca. 5 Mal zu wiederholen). Morgen 4 Takte die linke Hand. Am dritten Tag 2 Takte zusammen. Dann abhaken. Wichtig ist, dass du es TUST! Es kann dann nur besser werden.
  6. Teile dir das Üben ein. Z.B. erst Technik, dann eine Schwierigkeit in deinem aktuellen Musikstück und zum Schluss etwas was dir leicht fällt und Spaß bringt (als Belohnung für deinen Fleiß)
  7. Traue dir, dem Lehrer oder deinen Eltern zu sagen, womit du Schwierigkeiten hast – egal welcher Art. Auch wenn du keine Lust hast zu üben! Sage genau, warum du keine Lust hast. Oft gibt es dafür eine sehr einfache Lösung.
  8. Gebe nicht auf! Wenn es jetzt nicht klappt, dann vielleicht morgen. Versuche es immer wieder. Der Erfolg gibt dir Recht!

Motivationstipps für die Eltern, ihr Kind zu motivieren:

  1. Sorgen Sie für optimale Übungsumstände: - einen ruhigen Platz – ungestört – schön und einladend gestaltet – gutes Licht – natürlich ein gutes Instrument!
  2. Helfen Sie ihrem Kind eine feste Struktur zu finden, wann es üben kann. Z.B 10 Minuten vor dem Abendbrot Bescheid sagen.
  3. Zeigen Sie wirkliches Interesse (keine Kontrolle) an seinem Üben und loben Sie die Fortschritte und ermutigen Sie durchzuhalten. Seien Sie ehrlich und hören Sie gut zu. Ein aufmerksames Feedback freut ihr Kind sehr.
  4. Klare Abmachungen vermeiden jede Diskussion und selbstverständlich wird sich daran gehalten. Setzen Sie einen Zeitraum von einem Monat fest und ziehen dann Bilanz. Seien Sie konsequent.
  5. Haben Sie Verständnis für die Schwierigkeiten mit dem Üben. Denken Sie an Ihren eigenen Lernerfahrungen. Wachstum braucht eine liebevolle, konsequente Unterstützung.

Motivationstipps für die  Lehrer:

  1. Das Benutzen eines Hausaufgabenheftes. Dieses Heft dient gleichzeitig der Kommunikation sowohl als auch eines Nachschlagwerkes. Die Fortschritte, Belohnungen (Aufkleber/Benotung/Lob/Kritik) sind deutlich sichtbar. Dieses Heft kann der Schüler selber schön gestalten.
  2. Der Lehrer setzt mit jedem Schüler ein persönliches Halbjahresziel fest. Der Schüler äußert seinen Wunsch was er in einem ¼ Jahr erreichen möchte.
  3. Belohnen Sie in der Form von Aufkleber, Benotungen, kleines Konzert, CD-Aufnahme, an einem Lieblingsstück weiterarbeiten.
  4. Lieblingsstück als Belohnung einsetzen. Meist ist dieses Stück zu schwer. Der Lehrer hat dadurch wunderbar die Gelegenheit bestimmte Übungen nahezubringen. Oft muss dieses Stück vereinfacht werden, was den Schülern meistens nicht stört. Diese Lieblingsstücke werden unwahrscheinlich gut geübt.
  5. Immer wieder das Ziel hervorheben. Wichtig ist es, den Fokus im Auge zu behalten. Der Schüler muss wissen, warum er etwas übt und in der Lage sein, seine Forstschritte sowohl subjektiv als auch objektiv zu beschreiben. Selbstverständlich tritt der Lehrer hier nicht vorwurfsvoll oder ermahnend auf, sondern unterstützend, ermutigend und begleitend.
  6. Vertrauensverhältnis aufbauen. Der Schüler soll sich so sicher fühlen, dass er sich traut ehrlich zu sein.
  7. Dem Schüler seiner Verantwortung klar machen – Die Verantwortung dem Ziel, seinem Lehrer und nicht zu Letzt sich selbst gegenüber. Der Schüler ist verantwortlich für sein Handeln – Sein Erfolg hat er sich selbst erarbeitet durch Fleiß und Disziplin – Die beste Motivation!